Gedanken über Dominanz, Verletzlichkeit und Authentizität
Dominanz gedeiht nicht dort, wo wir uns möglichst sicher fühlen.
Sie wächst, wenn wir den Mut haben, nach dem zu fragen, was wir wirklich wollen.
Das klingt erstmal kontraintuitiv. Schließlich verbinden viele Dominanz mit Kontrolle, Macht und Stärke. Mit einem selbstbewussten Auftreten, klaren Impulsen und dem Ausdruck von Führung – vielleicht auch mit dieser inneren Gewissheit, die ausstrahlt: „Ich stehe hinter dem, was ich tue.“ Und ja, all das gehört dazu. Aber für mich ist das nicht der Kern.
Denn wahre Dominanz entsteht nicht durch eine Rolle, die ich möglichst überzeugend spiele.
Sie wächst aus mir heraus, wenn ich verbunden bin mit dem, was in mir lebendig ist.
Mit meiner Lust, meiner Neugier, meinem Bedürfnis, meiner Sehnsucht – auch wenn sich genau das manchmal unsicher, verletzlich oder ungewohnt anfühlt.
Und genau da liegt die Kraft:
Nicht in dem, was ich kontrolliere – sondern in dem, was ich zu zeigen bereit bin.
Selbstsicherheit ist für mich kein Zustand, den ich durch perfekt gestylte Outfits oder ein besonders furchteinflößendes Auftreten erreiche. (Auch wenn das manchmal verdammt Spaß macht!) Selbstsicherheit entsteht in dem Moment, in dem ich mich authentisch und verletzlich zeige. In dem ich meine Maske fallen lasse und trotzdem stehen bleibe. In dem ich sage: „Das ist mein Wunsch. Ich weiß nicht, ob du ihn erfüllen kannst oder willst. Aber ich nehme mich damit ernst – und ich traue mich, es auszusprechen.“

Und ja, das braucht unglaublich viel Mut.
Es braucht die Fähigkeit ein Nein aushalten können.
Die Sicherheit, dir dein Ja wirklich zu glauben.
Es braucht die Fähigkeit, mit der eigenen Unsicherheit präsent zu bleiben – und diese nicht zu „überspielen“.
Wenn ich Dominanz unterrichte oder in Coachings begleite, dann geht es für mich genau darum:
Nicht um Perfektion, sondern um Verbindung.
Nicht um Macht, sondern um Präsenz.
Nicht um ein cooles Bild nach außen, sondern um ein echtes Ja von innen.
Und genau dieses Ja kann verdammt sexy sein.
Viel mehr als jede Inszenierung.
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